Der Immobilienmakler:
Grundlagen - Strategien – Entwicklungspotentiale
Autor Diplom Volkswirt Erwin Sailer

Ein gelungenes Buch mit hervoragende Anregungen und Diskussionsgrundlagen, 19. September 2007

Von

Erik Nothhelfer


Der Immobilienmakler: Grundlagen - Strategien - Entwicklungspotentiale (Broschiert)

Um es vorweg zu sagen: Das Buch ist nichts für Leute, die sich überlegen, ob sie Makler werden sollen. Es liefert auch keine intellektuell unterbelichteten Gebrauchsanweisungen.
Die Zielgruppe ist klar: Jedermann, der sich mit dem Maklerberuf, seinen Grundlagen und Potentialen auseinandersetzen und Verantwortung für den Berufsstand übernehmen will, findet hier Anregungen und Diskussionsgrundlagen, wie man sie in der Literatur bisher vergeblich suchte. So stellt der bekannte Maklerrechtler Dr. Peter Breiholdt im Geleitwort fest: Das Besondere an diesem Buch ist, dass hier Neuland betreten wird. Dies gilt nicht nur für den Bereich der Themen, die hier behandelt werden, sondern für die neuen Sichtweisen auf bisher konservativ betrachtete Teilgebiete." Auch für Studenten immobilienwirtschaftlicher Studiengänge, bietet das Buch wertvolle Grundlagen.

Das Buch beginnt mit einer Darstellung der Entwicklung des deutschen Maklerrechts, vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute. Um dessen heutigen Entwicklungszustand zu charakterisieren, wird es mit dem neuen modernen österreichischen Maklerrecht verglichen. Dazwischen liegen Welten. Das deutsche öffentliche und zivile Maklerrecht wurde dabei ergänzend in den Grundzügen dargestellt. Der sogenannte qualifizierte Alleinauftrag, der den erstrebten Vertragsstandard des deutschen Maklerrechts von heute widerspiegelt, wird aus ökonomischer Perspektive analysiert. Sodann geht der Autor auf die Gestaltungsmöglichkeiten des Maklergeschäftes, insbesondere die Provisionsstrategien und risikomindernden Vertragsbedingungen ein - soweit sie das heute geltende Recht zulassen. Diskutiert werden dabei auch Leistungskataloge für Makler- und Consultingunternehmen.
In weiteren Abschnitten befasst sich der Autor mit den Marktfunktionen des Immobilienmaklers und - auf der Beschaffungsmarktseite - mit der Auftragakquisition und deren kalkulatorische Grundlagen. Eingegangen wird auch auf die Marktrisiken, mit denen speziell Immobilienmakler konfrontiert werden. Daraus folgt die Notwendigkeit einer richtigen Zusammensetzung eines Leistungsportfolios, mit dem Makler ihre Unternehmen durch risikoreiche Zeiten steuern können. Vor diesem Hintergrund wird auch die Notwendigkeit einer Umorientierung in den Denkgewohnheiten nach konventionellen Gebrauchsanweisungen agierender Makler klar. Dies führt naturgemäß zur Charakterisierung der Beschaffenheit und den Leistungsbeiträgen der heutigen Aus- und Weiterbildungsinstitutionen einerseits und der Forderung nach einem entsprechenden Anforderungsprofil an den heute die Makler repräsentierenden Berufsverbandes IVD. Notwendigerweise wird in diesem Zusammenhang auch auf die berufs- und verbandsethische Kodices eingegangen.

Schließlich sei auch noch darauf hingewiesen, dass im Buch nicht nur eine Novellierung des geltenden leistungsfeindlichen Maklerrechts gefordert, sondern im Anhang hierfür auch eine Diskussionsgrundlage vorgestellt wird. Wenn das Buch in dieser Richtung Wirkung zeigte, wäre dem Berufsstand der Makler und deren Auftraggebern tatsächlich geholfen.

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